Was tun bei „Leberverfettung“?
Sommerfeste, Ferienzeit – keine Zeit für die Leber sich zu erholen. Dabei ist Fettleber die häufigste chronische Lebererkrankung in Mitteleuropa: Jeder Vierte bis Fünfte ist betroffen! Gehäuft wird die Erkrankung zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr festgestellt, aber auch schon Kinder und Jugendliche können betroffen sein.
Bei einer Fettleber wird vermehrt Fett in die Leberzellen eingelagert. Das macht anfänglich kaum Beschwerden, kann jedoch weitreichende Folgen haben. Bei Fortschreiten der Leberverfettung verursacht dies unter Umständen eine Leberentzündung (Hepatitis) oder sogar eine Vernarbung des Lebergewebes (Leberzirrhose).
Es wird zwischen einer alkoholischen und einer nicht alkoholischen Fettleber unterschieden. Die Bezeichnungen lassen bereits Rückschlüsse auf die Ursachen der Lebererkrankung zu. Dabei ist die nicht alkoholischen Fettleber die häufigere Form. Auslöser für die Erkrankung können hier Übergewicht, Insulinresistenz bzw. Diabetes, erhöhte Blutfettwerte, Mangelernährung (Eiweißmangel) und Bewegungsarmut sein. Weniger häufig wird eine Fettleber durch andere Faktoren wie zum Beispiel Medikamente, Gifte und Drogen verursacht.
Die Diagnose ist schnell gestellt: Ihr Hausarzt ertastet meist eine Vergrößerung der Leber, im Ultraschall zeigen sich Veränderungen des Lebergewebes. Weiters kann noch eine Blutabnahme zur Bestimmung der Leberenzyme vorgenommen werden.
Medikamente zur Verringerung des Leberfettgehaltes gibt es keine. Die Auslöser der Fettleber müssen beseitigt werden: Bei einer alkoholischen Fettleber hilft eine totale Alkoholkarenz. Bei der nicht alkoholischen Fettleber sollte je nach Auslöser vorhandenes Übergewicht reduziert und mehr Bewegung gemacht werden. Außerdem sollten erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte durch Ihren Arzt und eine Ernährungsberaterin eingestellt werden. Auch erhöhter Fruchtzucker-Konsum kann zur Fettleber führen. Gemeint ist hier allerdings nicht der Fruchtzuckergehalt von frischen Früchten. Davon können ein bis zwei Portionen pro Tag problemlos verzehrt werden. Ungünstig sind vor allem mit Fruchtzucker gesüßte (Wellness-)Getränke und der Verzehr von Haushaltszucker in größeren Mengen, dieser besteht nämlich zur Hälfte aus Fruchtzucker.
Bei Ernährungsfragen und für Unterstützung bei Ihrer Ernährungsumstellung wenden Sie sich an die Fachleute des LVDE.
Sonja Holzknecht, Diätologin